Stickstoffdioxidkonzentration

Der Indikator »Stickstoffdioxidkonzentration« bildet den Jahresmittelwert der Stickstoffdioxid-Immissionskonzentration im städtischen Hintergrund ab.

Beschreibung

Der Indikator zeigt die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) und ist für die Beurteilung der Immissionsbelastung in Städten von besonderer Relevanz und Aussagekraft. Die Daten werden auf Grundlage der Messungen des städtischen Hintergrundwertes (Definition gemäß EU-Ratsentscheidung über den Informationsaustausch (97/101/EG)) berechnet und als arithmetische Mittelwerte der jeweiligen Jahresmittelwerte definiert. Sie kennzeichnen damit die mittlere langfristige Hintergrundbelastung des Luftschadstoffs.

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Indikators Stickstoffdioxidkonzentration für die Jahre 2003 bis 2022. Insgesamt ist trotz leichter Schwankungen eine fallende Tendenz des Indikators zu erkennen.

Aussage

Erhöhte Konzentrationen von Luftschadstoffen können sowohl die menschliche Gesundheit gefährden als auch die Vegetation schädigen. Die Stickstoffdioxidkonzentration beschreibt die langfristige, mittlere Luftbelastung in städtischen Gebieten unabhängig von einzelnen lokalen Spitzenwerten und kann zur Charakterisierung der großräumigen und längerfristigen Stickoxidbelastung herangezogen werden, um Trendaussagen zu ermöglichen.

Dieser Indikator ist jedoch nicht aussagekräftig, wenn es um die Einhaltung der Grenzwerte und die Beurteilung der Luftqualität an Belastungsschwerpunkten geht, da die höchsten NO2-Konzentrationen nicht im städtischen Hintergrund, sondern vor allem an Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen und geschlossener Randbebauung auftreten, z. T. auch mit Überschreitung der Grenzwerte (siehe hierfür Indikator Stickstoffdioxidbelastung). Es ist deshalb erforderlich, insbesondere dort die Belastung weiter zu reduzieren. Hierfür kann der Indikator Stickstoffbelastung herangezogen werden. Eine erhöhte NO2- Konzentration kann zu Atemwegsreizungen führen.

Darüber hinaus stellt Stickstoffdioxid eine wichtige Vorläufersubstanz für die sommerliche Ozonbildung in den bodennahen Luftschichten dar. Das NO2 stammt in etwa zu gleichen Anteilen aus industriellen Verbrennungsprozessen und aus dem Kraftfahrzeugverkehr, wobei bodennahe Kraftfahrzeugsemissionen insbesondere in den Ballungsräumen zu hohen Luftbelastungen führen.

Maßgebend für den Schutz der menschlichen Gesundheit sind die einzuhaltenden Grenzwerte gemäß der Richtlinie 2008/50/EG bzw. der 39. BImSchV. Der Grenzwert für den Jahresmittelwert liegt bei 40 µg/m3, wobei 18 Überschreitungen eines Spitzenwertes von 200 µg/m3 als 1-h-Mittelwert im Jahr zulässig sind. Der Richtwert der WHO für NO2 beträgt 40 µg/m3 im Jahresmittel.

Bewertung

Trotz meteorologisch bedingter Schwankungen ist ein Rückgang des Jahresmittelwertes der Stickstoffdioxidkonzentration im städtischen Hintergrund zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist positiv zu bewerten.

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Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit

Sebastian Bartel

Telefon: 0351 2612-2106

E-Mail: Sebastian.Bartel­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Länderinitiative Kernindikatoren

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Dieser Indikator wird im Rahmen der Länderinitiative Kernindikatoren für weitere Bundesländer erfasst.

Datenaktualität

Letzte Aktualisierung: 05.12.2023

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