Ökologischer Zustand der Seen

Der Indikator »Ökologischer Zustand der Seen« gibt den Anteil der Seen mit gutem oder sehr gutem Zustand in Prozent an.

Beschreibung

Der Indikator »Ökologischer Zustand der Seen« gibt den Anteil der Seen mit gutem oder sehr gutem Zustand in Prozent an. Dabei werden Seen erst ab einer Größe von mindestens 0,5 km2 bewertet, was in Deutschland 738 Oberflächenwasserkörpern (natürliche und künstliche Seen sowie Talsperren) entspricht, welche zusammen eine Fläche von insgesamt 2425,8 km2 aufweisen.

Bei der Bewertung werden hauptsächlich die Komponenten Phytoplankton und Makrophyten/Phytobenthos betrachtet. Hohe Nährstoffeinträge stellen den Hauptbelastungsfaktor der Seen dar, daher ist eine gesicherte Bewertung anhand dieser beiden trophiebeschreibenden Lebensgemeinschaften möglich. Teilweise wird auch die Fischfauna in die Bewertung mit aufgenommen.

Weitere Qualitätskomponenten zur Zustandsbewertung der Seen können Werte für physikalisch-chemische Parameter, wie die Nährstoffgehalte und hier insbesondere die Phosphorkonzentrationen, sein.

Die EG-Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG vom 23.10.2000; WRRL) legt für erheblich veränderte und künstliche Gewässer als Ziel das sogenannte »gute ökologische Potenzial« fest. Dieses weniger anspruchsvolle Ziel nimmt darauf Rücksicht, dass aufgrund der Nutzung in solchen Gewässern nicht alle natürlicherweise vorkommenden Habitate und Lebensraumbedingungen wiederhergestellt werden können.

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Indikators Ökologischer Zustand der Seen für die Jahre 2009, 2015 und 2021. Der Anteil der Seen mit gutem oder sehr gutem Zustand stieg um etwa 5 Prozent auf 43,3 Prozent im Jahr 2021.

Aussage

In der WRRL ist als Ziel das Erreichen des mindestens »guten ökologischen Zustands«, definiert ist als »geringfügige Abweichung von den typspezifischen natürlichen Bedingungen«, festgeschrieben.

Die Bewertung der Gewässer erfolgt in den fünf Klassen (1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = mäßig, 4 = unbefriedigend, 5 = schlecht). Die häufigsten Ursachen für das Nicht-Erreichen des »guten ökologischen Zustands« in Seen und Talsperren sind hohe Nährstoffeinträge, was sich in Veränderungen der natürlichen Lebensgemeinschaften niederschlägt.

Bewertung

In Sachsen gibt es keine berichtsrelevanten natürlichen Seen. Daher werden alle 30 Wasserkörper als künstlich oder erheblich verändert mit dem ökologischen Potenzial bewertet. Der Indikator wird alle sechs Jahre entsprechend der Bewirtschaftsungszeiträume nach WRRL erfasst (2009, 2015, 2021). Wie schon 2015 liegt der Anteil der Seen mit gutem oder sehr gutem Potenzial im Jahr 2021 bei 43 Prozent.

Es sind in Sachsen insgesamt relativ wenige Veränderungen in der Bewertung gegenüber der vorherigen Aktualisierung des Bewirtschaftungsplanes festzustellen. Die Verbesserungen / Verschlechterungen sind i. d. R. Klassensprünge um eine Stufe, welche meist durch natürliche Schwankungen (z.B. hydrologische Verhältnisse des Jahres, »Pendler« an der Klassengrenze) bzw. Kenntniszuwachs bei Monitoring und Bewertung verursacht werden.

In Deutschland erreichten 2021 circa 25 Prozent der bewerteten Standgewässer mindestens den »guten ökologischen Zustand«.

Trotz der im bundesdeutschen Vergleich besseren Bewertung besteht in Sachsen weiterhin ein großer Handlungsbedarf in Bezug auf das ökologische Potenzial der Standgewässer.

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Navigator Umweltstatus

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit

Sebastian Bartel

Telefon: 0351 2612-2106

E-Mail: Sebastian.Bartel­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Länderinitiative Kernindikatoren

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Dieser Indikator wird im Rahmen der Länderinitiative Kernindikatoren für weitere Bundesländer erfasst.

Datenaktualität

Letzte Aktualisierung: 21.12.2021

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