Abwassereinleitung

Der Indikator beschreibt die Ablauffrachten sächsischer kommunaler Kläranlagen für die Parameter »Chemischer Sauerstoffbedarf«, »Stickstoff« und »Phosphor« in t/d.

Beschreibung

Der Indikator beschreibt die Ablauffrachten sächsischer kommunaler Kläranlagen für die Parameter »Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)«, »Stickstoff (Nges)« und »Phosphor (Pges)« in t/d. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage der eingeleiteten Jahresabwasserwassermengen und der im Rahmen der behördlichen Einleiterüberwachung und der Eigenkontrolle ermittelten Analyseergebnisse.

Die Abbildung zeigt die Ablauffrachten sächsischer kommunaler Kläranlagen für die Parameter Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), Stickstoff (Nges) und Phosphor (Pges) in t/d von 1997 bis 2023 auf. Die Parameter zeigten bis 2007 einen deutlichen Rückgang. Se

Aussage

Der CSB ist ein Summenparameter für alle im Abwasser enthaltenen oxidierbaren Inhaltsstoffe, einschließlich der schwer abbaubaren. Bei der Bestimmung des CSB-Wertes wird die Menge an Sauerstoff ermittelt, die zur chemischen Oxidation der Stoffe benötigt wird. Phosphor und Stickstoff sind Pflanzennährstoffe, die bei einem Überangebot eine Eutrophierung der Gewässer begünstigen.

Abwassereinleitungen aus Kläranlagen in Gewässer unterliegen der wasserrechtlichen Erlaubnispflicht. Im Erlaubnisbescheid werden die Anforderungen an die Abwasserreinigung mindestens nach dem Stand der Technik festgelegt. Für die Parameter CSB, Nges und Pges werden je nach Größenklasse der Abwasserbehandlungsanlage unterschiedlich strenge Anforderungen gestellt. Durch Überwachung dieser Parameter im Zulauf und Ablauf einer Kläranlage erfolgt die Kontrolle der Reinigungsleistung der Kläranlage.

Bewertung

Die Parameter CSB, Nges und Pges der Abwassereinleitungen in Gewässer zeigten von 1997 bis 2007 einen deutlichen Rückgang. Durch den nahezu vollständigen Ausbau mit biologischer Abwasserbehandlung und die Ausstattung großer Kläranlagen mit einer dritten Reinigungsstufe (Nährstoffeliminierung) konnte die Gewässerbelastung durch kommunale Kläranlagen in dieser Zeit systematisch verringert werden. Seitdem stagnieren die Werte aller drei Parameter.

Um weitere Erfolge in der Nährstoffelimination zu erzielen und damit zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Gewässer beizutragen, hat das LfULG ein Fachkonzept erarbeitet, welches vor allem für Kläranlagen ab einer Größenklasse von 2.000 Einwohnerwerten (EW) das Erfordernis weitergehender Phosphorelimination ermittelt. Mit dem Erlass des SMEKUL vom 17. Dezember 2024 werden die unteren Wasserbehörden aufgefordert, die wasserrechtlichen Erlaubnisse für die Kläranlagen an die Ergebnisse des Fachkonzeptes anzupassen.

Weiterführende Informationen: abwasser.sachsen.de

Der Anschlussgrad der Bevölkerung an öffentliche Kläranlagen hat sich von 1990 bis 2024 von rund 56 Prozent auf etwa 92 Prozent erhöht. Für circa 8 Prozent der sächsischen Bevölkerung werden insbesondere im ländlichen Raum Kleinkläranlagen und abflusslose Sammelgruben dauerhaft Bestandteil der kommunalen Abwasserbeseitigung sein. Insgesamt wird das Abwasser von etwa 99,8 Prozent der Bevölkerung - zentral oder dezentral - nach dem Stand der Technik, das heißt zumindest biologisch, behandelt.

Die Niederschlagswasserabflüsse in Gewässer sind durch weitgehende Versickerung, Verminderung des Anteils befestigter Flächen und dezentrale Bewirtschaftung zu minimieren. In Kanalisationen mit gemeinsamer Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser (Mischkanalisation) sind Regenentlastungen nach dem Stand der Technik zu begrenzen. Diese Maßnahme dienen der Minderung der Gewässerbelastung infolge von Niederschlagswassereinleitungen.

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Navigator Umweltstatus

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 21: Grundsatzangelegenheiten

Sebastian Bartel

Telefon: 0351 2612-2106

E-Mail: Sebastian.Bartel@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Datenaktualität

Letzte Aktualisierung: 02.04.2025

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