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EU-INTERREG IV B-Projekt: UFIREG - Ultrafeine Partikel und Gesundheit

Projektlaufzeit:

07/2011 - 12/2014

Projektziele:

  • Standardisierung/Harmonisierung der Messungen und der Datenverfügbarkeit
  • Messung der Anzahl-Größenverteilung (ultra)feiner Partikel in 5 Städten (Dresden, Augsburg, Prag, Ljubljana, Chernivtsi)
  • Entwicklung einer kosteneffizienten Strategie zur Messung ultrafeiner Partikel
  • Untersuchung der Kurzzeiteffekte von ultrafeinen Partikeln auf Krankheits- und Sterberate
  • Vergleich der Ergebnisse hinsichtlich Zeit und Standort
  • Erweiterung des allgemeinen Bewusstseins für die Problematik (ÖA)
  • Erarbeitung vonEmpfehlungen für regionale und europäische Umweltpolitik

Projektergebnisse:

  • Qualitätsgesicherte Messungen ultrafeiner Partikel (UFP; Partikeln im Bereich 10-100 Nanometern) bzw. Anzahlkonzentrationen von Partikeln im Bereich von 10 bis 800 Nanometern (PNC) sind immer noch eine große Herausforderung für amtliche Messnetze. Aber: Die Messroutine wurde im Projekt UFIREG wesentlich verbessert und es konnten neue Erkenntnisse für zukünftige Qualitätssicherungsmaßnahmen gewonnen werden.
  • Die Anzahlkonzentration (ultra)feiner Partikel in der städtischen Luft und ihre zeitliche Variabilität ist von verschiedenen Faktoren abhängig: den Quellen (u. a. Verkehr, Hausbrand, Industrie, Laubverbrennung, Grillen und Lagerfeuer, Feuerwerk), dem Verhalten/Alltag der Bewohner, meteorologischen Bedingungen (Herkunft der Luftmasse, Inversionswetterlagen, Intensität der Globalstrahlung) und dem Stadtbild.
  • Unter den Projektstädten wurden die höchsten Partikelanzahlkonzentrationen in Chernivsti und Ljubljana, vor allem im Herbst und Winter, beobachtet.
  • Die Korrelation von PNC mit anderen Schadstoffen & meteorologischen Parametern ist größenabhängig und abhängig von der Lage der Stadt, der Lage der Station, der Flottenzusammensetzung in der Stadt etc., d. h. die Informationen über größenaufgelöste PNC haben zusätzlichen Nutzen und sind durch keinen anderen Messparameter generell ersetz- bzw. abschätzbar. Nur größenaufgelöste PNC-Messungen ermöglichen eine vertiefte Analyse der Immissionsdaten, wie zum Beispiel eine Identifizierung der Partikelquellen durch eine Quellenzuordnung. Solche Daten eignen sich auch besser für epidemiologische Studien (wie in UFIREG).
  • Bezogen auf die Gesundheitsstudien zeigten die Ergebnisse aller UFIREG Städte ein um 2 % erhöhtes Risiko für Krankenhauseinweisungen und Sterbefälle aufgrund von Atemwegserkrankungen für einen Anstieg der UFP-Anzahl um 1000 Partikel pro Kubikzentimeter im Tagesdurchschnitt. Die Effekte traten mit zeitlicher Verzögerung auf, das heißt, dass ansteigende UFP Konzentrationen mit einer erhöhten Zahl an Krankenhauseinweisungen und Sterbefällen einige Tage später verbunden waren.
  • Die Ergebnisse zu den Auswirkungen von UFP auf Herzkreislauferkrankungen waren weniger eindeutig.
  • Eine Minderung der Partikelanzahl in der städtischen Luft ist möglich durch weniger Verkehr und emissionsärmere Autos sowie bessere Durchlüftungsmöglichkeiten bei Straßen, Einschränkung der Benutzung von Holzheizungen/Kaminen im Winter, weniger Lagerfeuer und Grillen  mit Holzkohle (vorrangig im Sommer) und weniger Laubverbrennung/Verbrennung von Grünabfällen im Herbst.
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