Lupensymbol fuer Suche

Funnel and Gate

Verfahrensbeschreibung

Die Kombination aus geringdurchlässigen Dichtungswänden (Funnel) und mit reaktivem, durchlässigem Material gefüllten Gates wird als Funnel-and-Gate-System bezeichnet. Die Funktion der Dichtungswände liegt in dem Abfangen der Schadstoffahne und der gezielten Zuführung des kontaminierten Grundwasserabstroms zum durchlässigen, reaktiven Wandabschnitt, dem Gate. Beim Durchströmen der Gates werden die Schadstoffe abgebaut, adsorbiert oder ausgefällt. Die Dichtungswände können z. B. als Spund- oder Schlitzwände hergestellt werden. Als Füllmaterialien finden verschiedene Stoffe Anwendung: nullwertiges Eisen zur Reduktion und Fällung von Metallen sowie zur reduktiven Dechlorierung von LHKW. Aktivkohle und andere Adsorbermaterialien (Braunkohle, Steinkohle, Torf, Schiefertone) zur Adsorption hydrophober organischer Substanzen und stark sorbierender anorganischer Stoffe. Schwermetalle werden mit Hilfe von synthetischen Ionenaustauscherharzen entfernt. Veränderungen des pH-wertes mit dem Ziel der Ausfällung von Metallen, können mit Kalkstein bzw. Kalkmilch oder Natronlauge erreicht werden Mit Hilfe von organischen Kohlenstoffquellen können sulfatreduzierende Bakterien Schwefelwasserstoff produzieren, welcher dann mit Metallen zu schwerlöslichen Metallsulfiden reagiert. Die Füllung der Gates kann ausgetauscht werden, was insbesonders bei Sorptionsreaktoren notwendig sein kann. In stark heterogenen Aquiferen wird mit dem Funnel-and-Gate-System der Reaktor effizienter genutzt. Um einen Aufstau oder ein Umströmen der Funnels zu vermeiden, ist bei der Dimensionierung darauf zu achten, dass die hydraulische Durchlässigkeit des reaktiven Materials deutlich höher ist als die des Aquifers.

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Schadstoffkonzentration im Abstrom überwachen, bei Anstieg evtl. Reaktorfüllung austauschen
Nachsorge
Grundwassermonitoring, Rückbau des Systems
Nachbesserung
Seitliche Erweiterung der Anlage, Ergänzung durch hydraulische Maßnahmen (z. B. Dränagen zur Minderung des anstromigen Wasseraufstaus)
Anwendungsstand
Entwicklungsphase
Zeitaufwand
5-10 Jahre
Leistungsbuch LUA NRW
  • 60-00-00
  • 72-00-00

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht u. U.
Baurecht u. U.
Immissionsschutzrecht Nein
Wasserrecht Ja
Sonstige u. U.

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • Aliphatische, aromat. KW
  • Arsen
  • Blei
  • Cadmium
  • Cyanide (komplex)
  • Kupfer
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
  • Nickel
  • PAK (< 4 Ringe)
  • Phenole und Alkohole
  • Phosphate
  • Quecksilber
  • Sulfate
  • Zink
  • Zinn
bedingt
  • Cobalt
  • Dioxine, Furane
  • Fluoride
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • LHKW
  • PAK (> 4 Ringe)
  • PCB
  • Pestizide
ungeeignet
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Grundwasserbelastung X
Bodenbelastung X
Transportaufkommen X
Abfallaufkommen X
Flächenbedarf X
Luftbelastung X
Lärmbelastung X
Schmutzbelastung X
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Bauschutt X
Ton X
Datenstand
27.11.2014