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Bioscreen

Verfahrensbeschreibung

Bioscreens können aus einer Reihe engstehender Brunnen bestehen, die senkrecht zur Grundwasserfließrichtung innerhalb der Schadstofffahne ausgerichtet sind. In diesen sog. aktivierten Zonen mit natürlichen, porösen Materialien, die eine hohe Sorptionskapazität bezüglich der Schadstoffe und eine erhöhte Bioaktivität im Hinblick auf einen gezielten Abbau organischer Schadstoffe und/oder einer Immobilisierung gelöster Schwermetalle aufweisen, findet unter Zudosierung von Nährstoffen der biologische Schadstoffabbau statt. Diese Zonen können den gesamten Querschnitt der Schadstofffahne im Abstrom oder nur einen definierten Bereich überspannen Da sie meist nahe dem Ende oder am Ende der Schadstofffahne wirksam werden, ist die zu behandelnde Schadstofffracht sehr gering. Oft werden Schadstoffe über Jahrzehnte hinweg aus Schlufflinsen oder Bodenmikroporen freigesetzt, oder kaum lösliche organische Schadstoffe werden nur in sehr geringen Mengen bioverfügbar. Da Bioscreens geringe Betriebskosten verursachen, sind sie besonders für lange Sanierungszeiträume und geringe Schadstoffkonzentrationen geeignet. Die kontaminierte Fläche bleibt während der Sanierung nutzbar, so dass keine zusätzlichen Kosten durch Abrissmaßnahmen oder Betriebsausfälle entstehen. Zurzeit liegen noch keine ausreichenden Erkenntnisse über das Langzeitverhalten von so behandelten Flächen vor, was auch mit der langen Sanierungsdauer zusammenhängt. Eine Langzeitüberwachung der mithilfe von Bioscreens behandelten Flächen ist mit zusätzlichen Kosten für die Überwachung verbunden.

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Grundwassermonitoring
Nachsorge
Grundwassermonitoring
Nachbesserung
Optimierung der zugeführten Hilfsstoffe, Kombination mit anderen Verfahren
Anwendungsstand
Entwicklungsphase
Zeitaufwand
5-10 Jahre

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht Nein
Baurecht Nein
Immissionsschutzrecht Nein
Wasserrecht u. U.
Sonstige Nein

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • Aliphatische, aromat. KW
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
  • PAK (< 4 Ringe)
  • Phenole und Alkohole
  • Phosphate
  • Sulfate
bedingt
  • Fluoride
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • LHKW
ungeeignet
  • Arsen
  • Blei
  • Cadmium
  • Cobalt
  • Cyanide (komplex)
  • Dioxine, Furane
  • Kupfer
  • Nickel
  • PAK (> 4 Ringe)
  • PCB
  • Pestizide
  • Quecksilber
  • Zink
  • Zinn
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Grundwasserbelastung X
Bodenbelastung X
Luftbelastung X
Lärmbelastung X
Schmutzbelastung X
Transportaufkommen X
Flächenbedarf X
Abfallaufkommen X
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Ton X
Bauschutt X
Datenstand
27.11.2014