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Injektionsverfahren (bei in-situ Grundwassersanierung)

Verfahrensbeschreibung

Unter den Begriff Injektionsverfahren fallen Verfahren, die über eine Injektion von Stoffen in den Aquifers das Redoxmillieu lokal verändern, wodurch der Schadstoffabbau oder die Schadstoffimmobilisierung gefördert wird. Der Vorteil von Injektionsverfahren gegenüber anderen reaktiven Systemen wie vollflächig durchströmten Wänden und dem Funnel-Gate-System liegt in der hohen Flexibilität der Tiefe und Geometrie der zu schaffenden Reaktionszone, so dass auch Kontaminationsherde erfasst werden können, die mit der konventionellen Technik nicht oder nur bedingt erreicht werden können. Durchmesser und Reichweite derartiger Brunnen sind abhängig vom Porenraum des anstehenden Bodens, wobei der Durchlässigkeitsbeiwert bei dem nur noch reine Flüssigkeitsinjektionen möglich sind, bei ca. 1*10^ - 5 m/s liegt. Injizierbare Stoffe können Sauerstoff (Luft) sein, wodurch eine Ausfällung von Eisen-und Mangan-Hydroxiden erreicht wird (eine Art "in situ-Enteisenung"), typischer sind Injektionen von Wasserstoff- oder Sauerstoff freisetzenden Suspensionen (z. B. HRC, ORC) zur gezielten Herbeiführung lokal reduzierender oder oxidierender Milieus im Grundwasserleiter . Siehe auch "Chemische Oxidation" (unter "in situ - Grundwassersanierung" / "chem.-physikalische Verfahren GW"), sowie einzelne Verfahren unter "in situ - Grundwassersanierung" / "biologische Verfahren". Die Sedimentmatrix beeinflusst maßgeblich die Homogenität der eingebrachten Reaktionszone. Da ein Austausch oder eine Wiedergewinnung des reaktiven Materials bei dieser Konstruktionsart nicht möglich ist, kann dauerhaft die Funktionfähigkeit des Reaktiven Systems nur bei Abbau- und nicht bei Sorptionsprozessen gewährleistet werden. Abbaureaktionen können nur durch regelmäßige Nachinjektion über die Dauer des Sanierungserfordernis ihre volle Kapazität behalten. Dieser Vorgang kann bei lange emittierenden Quellen mit gleichbleibender Quellstärke mehrere Jahrzehnte oder länger betragen. (Teilweise Textauszüge aus Leistungsbuch Altlasten, MALBO 20, LUA NRW)

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Grundwassermonitoring
Nachsorge
Grundwassermonitoring
Nachbesserung
Nachinjektion
Anwendungsstand
Stand der Technik
Zeitaufwand
5-10 Jahre
Leistungsbuch LUA NRW
  • 60-11-00
  • 60-12-00

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht Nein
Baurecht Nein
Immissionsschutzrecht Nein
Wasserrecht Ja
Sonstige u. U.

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
bedingt
  • Aliphatische, aromat. KW
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • LHKW
  • Phosphate
ungeeignet
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Bodenbelastung X
Grundwasserbelastung X
Flächenbedarf X
Luftbelastung X
Schmutzbelastung X
Abfallaufkommen X
Lärmbelastung X
Transportaufkommen X
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Bauschutt X
Ton X
Datenstand
27.11.2014