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Reduktive Dechlorierung

Verfahrensbeschreibung

Verfahren zum biologischen Abbau von Schadstoffen im Grundwasser (z. B. MKW, CKW). PCE (Perchlorethylen) und TCE (Trichlorethylen) Schadstoffe im Grundwasser können durch vorkommende anaerobe Bakterien abgebaut werden. Bei diesem Vorgang nutzen die Bakterien Elektronen von organischen Verbindungen (Elektronenspender) um H2 zu produzieren. Die entchlorenden Bakterien nutzen die Elektronen aus H2 um ein Chloratom im TCE/PCE zu ersetzen. Wenn der Boden oder das Grundwasser organische Elektronenspender enthalten wird der Prozess fortgeführt, bis alle Chloratome beseitigt sind. Das TCE wird so vollständig über DCE (Dichlorethen) und VC (Chlorethen) zu Ethylen-Gas abgebaut und ist nun ein harmloses Endprodukt. Reduktive Dechlorierung wird auch für den Abbau von 1,1,1-TCA und Tetrachlorkohlenstoff angewandt. Sind keine Elektronenspender vorhanden, müssen diese infiltriert werden. Ein gängiges Verfahren ist das Hydrogen Release Compound (HRC). HRC ist ein Polylaktatester-, mit Lebensmittelqualität-, als Wasserstoffquelle. Nach der Einbringung ins Grundwasser stellt HRC langsam Wasserstoff für die reduktive Dechlorierung zum Abbau der LCKW bereit. [Das HRC hydrolisiert zum Sorbit und Lactat. Lactat wird über Pyruvat zu Acetat oxidiert. Dabei werden die zum reduktiven Abbau der LCKW erforderlichen Reduktionsäquivalenten gebildet. Sorbit und Acetat stehen als Wachstumssubstrat für autochthone Mikroorganismen zur Verfügung.] HRC wird direkt ins Schadstoffzentrum oder in die Schadstoffahne eingebracht. Es dient zur Errichtung biologisch aktiver Barrieren und kann in Kombination mit ORC (Oxygen Release Compound) eingesetzt werden. Der Einsatz von HRC empfiehlt sich zur Behandlung gelöster Schadstoffe im Schadenszentrum und dort wo Schadstoffahnen behandelt werden müssen.

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Grundwassermonitoring
Nachsorge
Grundwassermonitoring, Regeneration der für den Eintrag von HRC genutzten Brunnen
Nachbesserung
Anwendungsstand
Entwicklungsphase
Zeitaufwand
1-3 Jahre

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung; Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht Nein
Baurecht Nein
Immissionsschutzrecht Nein
Wasserrecht Ja
Sonstige u. U.

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • LHKW
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
bedingt
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
ungeeignet
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Bauschutt X
Ton X
Datenstand
16.05.2006