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Grundwasserförderung über Horizontalbrunnen

Verfahrensbeschreibung

Horizontalbunnen bestehen aus einem oder mehreren horizontalen Filterrohren und einem zentralen Schacht, aus dem das Grundwasser angepumpt wird. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, den Horizontalbrunnen mit gesteuerter Horizontalbohrtechnik zu errichten und damit auf den zentralen Schacht zu verzichten. Die Filterrohre können sternförmig oder quer zur Grundwasserfließrichtung angeordnet sein. Horizontalbrunnen werden vor allem eingesetzt, wenn große Wassermengen über längere Zeiträume gefördert werden sollen, oder der Grundwasserleiter geringmächtig ausgebildet bzw. wenig ergiebig ist. Man unterscheidet zwei Varianten der Horizontalbrunnen: Horizontalbrunnen mit Senkschacht und verlaufsgesteuerte Horizontalbohrung (HDD = Horizontal Directional Drilling). Beim Senkschachtverfahren (Bild) werden zunächst ca. 20 m tiefe Senkschächte mit einem Durchmesser von 3 - 5 m errichtet. Ausgehend von den Senkschächten können dann fächerartig Horizontalbrunnen mit einer Reichweite bis ca. 70 m vorgetrieben werden. Bei der HDD-Technik wird zunächst eine Pilotbohrung in der auf Geländeniveau liegenden Startgrube mit einem Einstichwinkel von 10° bis 18° angesetzt. Durch entsprechende Steuerung des Bohrkopfes erfolgt nach dem Erreichen des Zielhorizontes eine allmähliche Ablenkung der Bohrung in die Horizontale. Die Bohrung erschließt dann horizontal den Grundwasserleiter und tritt nach erneuter Ablenkung nach oben in der Zielgrube aus. Start- und Zielgrube können außerhalb der Schadstoffahne angeordnet werden. Nach Herstellung der Pilotbohrung und Aufweitung der Bohrung auf den erforderlichen Enddurchmesser wird der Filterstrang eingezogen. Das über den Filterbereich des Horizontalbrunnens zu fassende Grundwasser wird nach Übertage gefördert und einer Aufbereitungsanlage zugeführt.

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Grundwassermonitoring
Nachsorge
Brunnenregenerierung, Grundwassermonitoring
Nachbesserung
Kombination mit Vertikalbrunnen
Anwendungsstand
Stand der Technik
Zeitaufwand
1-3 Jahre
Leistungsbuch LUA NRW
  • 52-10-00

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht Nein
Baurecht u. U.
Immissionsschutzrecht Nein
Wasserrecht Ja
Sonstige u. U.

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • Schwebstoffe mit adsorbierten Schadstoffen
  • Schwermetalle
  • Aliphatische, aromat. KW
  • Arsen
  • basisches Wasser
  • Blei
  • Cadmium
  • Chrom
  • Cobalt
  • Cyanide (komplex)
  • Dioxine, Furane
  • Fluoride
  • Kupfer
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • LHKW
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
  • MTBE
  • Nickel
  • PAK
  • PAK (< 4 Ringe)
  • PAK (> 4 Ringe)
  • PCB
  • Pestizide
  • Phenole und Alkohole
  • Phosphate
  • Quecksilber
  • Saures Wasser
  • Sulfate
  • Zink
  • Zinn
bedingt
ungeeignet
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Grundwasserbelastung X
Abfallaufkommen X
Bodenbelastung X
Luftbelastung X
Lärmbelastung X
Schmutzbelastung X
Transportaufkommen X
Flächenbedarf X
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Ton X
Bauschutt X
Datenstand
27.11.2014