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Klimafolgenmonitoring

Das Klimafolgenmonitoring untersucht die Auswirkungen des Klimawandels (Impact) auf natürliche und gesellschaftliche Systeme. Mit Hilfe von klimasensitiven Indikatoren werden diese Veränderungen sichtbar, wodurch sich passende Anpassungsmaßnahmen entwickeln lassen.

Durchführung des Klimafolgenmonitorings ist im Maßnahmeplans (MNP, 2023) des Energie- und Klimaprogramms Sachsen (EKP 2021) festgeschrieben. Ziel ist es, Klimafolgen zu kommunizieren sowie Fortschritt und Wirksamkeit von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zu ermitteln.

Die Einteilung der Indikatoren basieren auf den Empfehlungen des UBA DAS-Monitorings und des EKP Sachsen (2021), um eine vollständige und kompakte Übersicht mit relevanten Indikatoren für Sachsen zu schaffen. Bisherige Indikatoren werden ggf. aktualisiert, um dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu entsprechen. Die Ergebnisse finden Sie auf hier kompakt im Klimaportal und in ausführlicher Form in Faktenblättern als PDF zum Herunterladen.

Ausblick

Zukünftig werden auch Indikatoren aus anderen Handlungsfeldern des EKP berücksichtigt und dazugehörige „Response“-Indikatoren entwickelt. Einzelne indikatorbezogene Klimaprojektionen sollen eine zusätzliche Möglichkeit für eine Risikobewertung bieten.

Umwelt & Landnutzung

 

Wald- und Forstwirtschaft

Piktogramm mit weißen Linien auf grünem Hintergrund zeigt mit Kugel- und Dreiecksform vereinfacht drei Bäume: großer Laubbaum, kleiner Laubbaum und Nadelbaum

Biodiversität und Naturschutz

Piktogramm mit weißen Linien auf hellgrünem Hintergrund: eine Hand hält ein Häufchen Erde mit einem Setzling (zwei Blätter) darin, darüber schwebt ein Schmetterling

Landwirtschaft und Gartenbau

Piktogramm mit weißen Linien auf grünem Hintergrund: Traktor und Weintrauben

Mensch & Kommune

 

Kommunen sind sowohl Verursacher als auch Betroffene, denn der Klimawandel wirkt sich direkt auf Städte und Gemeinden aus, z.B. durch Überhitzung oder Schäden durch Starkregenereignisse. Klimaprojektionen deuten darauf hin, dass sich die heutigen Belastungen in Zukunft verstärken und bisher unbekannte Effekte hinzukommen können, wie z.B. das Auftreten weiterer biologischer Allergene oder neuer Vektoren (Krankheitsüberträger). Die Zunahme extremer Wetterereignisse hat auch konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen. Für den Einzelnen sind dies oft die unmittelbarsten und konkret spürbaren Folgen des Klimawandels. Insbesondere Hitzewellen stellen ein erhebliches Gesundheitsproblem von überregionaler Bedeutung dar.

Auch für die Gefahrenabwehr und den Katastrophenschutz stellt der Klimawandel eine Herausforderung dar. Wichtig ist eine differenzierte Betrachtung von besonders vulnerablen bzw. gefährdeten Regionen, Infrastrukturen, Landnutzungen und Bevölkerungsgruppen. Insbesondere in dicht besiedelten Regionen können Extremwetterereignisse schnell zu unmittelbaren Gefahren für Leib und Leben vieler Menschen sowie für die Land- und Ernährungswirtschaft führen. Gleichzeitig können sie schwerwiegende Störungen kritischer Infrastrukturen wie Verkehrsnetze, Strom-, Wärme- und Wasserversorgung verursachen. (EKP 2021, Teil II, Kapitel 2+8)

Energie & Infrastruktur

 

Durch den fortschreitenden Klimawandel werden zunehmend wetterbedingte Risiken für den Betrieb der Energieinfrastrukturen relevant wie z. B. Starkregen oder Hitzeperioden. Stürme können Übertragungsnetze und Windenergieanlagen stärker beanspruchen und im Extremfall auch beschädigen. Starkregen und Sturzfluten oder Hochwasser können Anlagen und Infrastrukturen beschädigen oder die Betriebsabläufe beeinträchtigen. Starke Hitzeeinwirkung kann die Leistungsfähigkeit der Stromnetze mindern. Gleichzeitig müssen sich die Versorgungssysteme auch an veränderte Bedarfe, z. B. steigenden Kühlbedarf oder veränderte Energieträgerangebote wie fehlende Biomasse in Dürrezeiten oder langfristig verändertes Winddargebot anpassen können.

Auch der Mobilitätssektor wird vom Klimawandel beeinflusst. Unter anderem das Mobilitätsverhalten in Form von veränderte Wahl von Reisezielen oder Fortbewegungsmitteln, das heißt z. B. Ausweichen auf weniger hitzebelastete Urlaubsregionen, Zunahme des Radverkehrs durch längere „Schönwetterperioden“; die Verkehrsinfrastruktur in Form von Beschädigungen durch Extremwetterereignisse, Einschränkungen der Bin­nenschifffahrt bei Niedrig- oder Hochwasser; technische Probleme bei Hitze- und Kälteereignissen z. B. bei Schienenfahrzeugen oder eine Erhöhte Unfallgefahr etwa während Hitzeperioden oder Starkregenereignissen.

Bei der Umgestaltung dieser und weiterer Systeme müssen die aus dem Klimawandel resultierenden Anforderungen beachtet und eingeplant werden. Generell müssen Anlagen und Infrastrukturen insbesondere gegen die in Zukunft häufiger auftretenden Wetterextreme widerstandsfähig werden. (Auszüge aus dem EKP 2021, Teil II, Kapitel 3+5)

Industrie & Wirtschaft

 

Industrielle und gewerbliche Anlagen sind ähnlich wie Energieversorgungsanlagen und -infrastrukturen, von den bereits spürbaren Folgen des Klimawandels betroffen: zunehmende Wetterextreme, wie z. B. Starkregen, Hochwasser oder Hit­zeperioden, können zu starken Schäden an den Standorten und Infrastrukturen führen, Versorgungsengpässe oder Absatzschwierigkeiten bedingen und zu steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie oder Wasser beitragen.

Neben Extremwetterereignissen zeigt sich der Klimawandel in Sachsen auch durch kontinuierliche Veränderungen, insbesondere den Anstieg der Durchschnittstemperaturen. Dadurch muss künftig mit einem erhöhten Bedarf an Kühlenergie gerechnet werden. Auch das kann sich negativ auf die Kostenentwicklung im Industrie- und Gewerbesektor auswirken.

Einige gewerbliche Bereiche wie die Tourismuswirtschaft sind zudem indirekt von den Auswirkungen des Klimawandels auf die natürlichen Gegebenheiten betroffen, etwa durch Veränderungen bei der Schneebedeckung, sommerlicher Hitze oder Badewasserqualität. Das Beispiel Tourismus zeigt: indivi­duelle Risiken einzelner Unternehmen hängen insbesondere ab von den Produktionsprozessen, von der Art der Dienstleistung, vom Standort sowie von der Einbettung in regionale, nationale und globale Lieferketten, Absatzmärkte und Entsorgungsstrukturen. Untersuchungen und Handlungshilfen zur Anpassung stehen für viele Branchen bereits zur Verfügung. (EKP 2021, Teil II, Kapitel 4)

Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Fachzentrum Klima

Leitung Dr. Johannes Franke

Telefon: 0351 2612-5500

Öffentlichkeitsarbeit Katja Rühle

Telefon: 0351 2612-5506

E-Mail: FachzentrumKlima.lfulg­@smekul.sachsen.de

Twitter: LfULG Twitter

Publikation zur Klimaanpassung

»Klimawandel in Sachsen - wir passen uns an!«

Welche Umweltmedien und Landnutzungen in Sachsen sind vom Klimawandel betroffen? Welche Anpassungsmaßnahmen wurden bereits umgesetzt und welche Handlungsoptionen gibt es für die Zukunft?

Herausgeber

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

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